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VerwaltungsR_1-20.doc
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3. Die Wahrnehmung der Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises

Lit.: Knemeyer, Rdnr. 160 ff. Seewald, Rdnr. 113 f. Becker, Rdnr. 354 ff. Lissack, S. 131 ff.

Art.8, 58 BayGO  

Alternative zu staatlichen (Sonder-)Behörden

„Kommunalisierte staatliche Aufgabenwahrnehmung“

entspricht weitgehend der sog. Auftragsverwaltung in anderen Bundesländern

Gegenstände des übertragenen Wirkungsbereiches:

vgl. die Aufzählung bei Widtmann/Grasser, Art.58 Anm.3, sowie Seewald, Rdnr.118.

Beispiele:

  • Tätigkeit der Gemeinde als Straßenverkehrsbehörde (z.B. zum Schutz der Bevölkerung vor Lärm und Abgasen gem. § 45 Abs.1b S.1 Nr.5 StVO) - § 44 StVO - Art.2 Nr.1, 2, Art.3, 4 ZustGVerk (Z/Tr 860) - Art.6 ZustGVerk (gem. § 44 Abs.1 S.2 StVO)

  • Leistung von Katastrophenhilfe (Art.2 Abs.1 S.2 BayKSG)

  • Mitwirkung bei Vollzug des Tierseuchengesetzes (Art.3 G über den Vollzug des TierseuchenG)

  • Maßnahmen auf dem Gebiet des Gewerberechts (§ 14 Abs.1 S.1, § 15a Abs.4 S.2 GewO)

  • Errichtung öffentlicher Schutzräume, Schlachttier- und Fleischbeschau

  • Tätigkeit als Ausweisbehörde und Passbehörde

  • statistische Erhebungen, Erledigung der Aufgaben der Standesämter (§ 51 PStG)

  • Aufstellung der Vorschlagsliste für Schöffen und Geschworene (§ 36 GVG)

  • Personenstands- und Betriebsaufnahme (§ 134 AO)

  • Mitwirkung bei der Durchführung der Bauaufsicht (Art.69 Abs.1, 72 Abs.6, 86 Abs.3 BayBO)

Aufsicht im Bereich der übertragenen Angelegenheiten: „Fachaufsicht“

vgl. dazu grundsätzlich Art.10 Abs.3 S.2 BV, Art.8 Abs.2 BayGO;

eingeschränktes Weisungsrecht gem. Art.109 Abs.2 S.2 Nr.1 und 2 BayGO

vgl. unten J. II. 1. b).

zum Rechtsschutz gegen Aufsichtsmaßnahmen vgl. unten J. II. 5.

Finanzierung der „Fremdverwaltung“: Art.83 Abs.3 BV; Art.8 Abs.4 BayGO, FAG

Kommunen tragen Kostenaufwand; Staat ist verpflichtet, bei der Übertragung einer Aufgabe, auch die zu ihrer Erfüllung notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen

II. Verwaltungstätigkeit eines Gemeindeorgans als staatlich geliehenes Organ

Lit.: Seewald, Rdnr.117

Organleihe/Institutionsleihe/Organwalterleihe:

  • „rein“ staatliche Aufgaben werden durch ein Organ der Gemeinde als dem Staat geliehenes Organ erledigt

  • vgl. Art.37 Abs.1 Nr.2, 3 BayGO (str., zur a.A. vgl. VGH Kassel VerwRspr 23, 90: Auftragsverwaltung)

  • ausgeprägt findet sich dieses Regelungssystem im Landkreis, vgl. Art.37 Abs.1 S.2 LKrO

Haftung bei Amtspflichtverletzung gemäß der sog. Amtsübertragungstheorie, vgl. hierzu Maurer § 25 Rdnr.42 mit Hinweis auf BGHZ 53, 217, 218 f. und BGHZ 99, 326, 330; anders - für den Landkreis - Art.35 Abs.3 LKrO (Funktionstheorie)

Gemeindliche Aufgaben

(Verwaltungstätigkeit der Gemeinde/in der Gemeinde)

„eigene“, im eigenen Wirkungskreis

„übertragene“, im übertragenen Wirkungskreis

Selbstverwaltungsaufgaben

freiwillige

pflichtige

Auftrags-

Pflichtaufga-

Übertragene

Organleihe

mittel­bare

57 I 2

57 II 2

unmit­telbare

57 II 1

angelegen-heiten1

ben zur Erfüllung nach Weisung2

Aufgaben i.S.v. Art.8, 58 BayGO

unbeschränkt

Weisungsrecht je nach Gesetz

Art.8 Abs.2, 3 BayGO

unbeschränkt

Rechtsaufsicht

Fachaufsicht

(einschließlich Rechtsaufsicht)

(Staatliche) Aufsicht

1 in seltenen Fälle

2 nicht in Bayern, aber in anderen Bundesländern

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