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Europagulasch

Man nehme: einen schönen, ausgewachsenen Deutschen. Einen von den besten. Treu, zäh, der Sache ergeben und abends fast immer gemütlich. Mische den Prachtkerl “Made in Germany” mit einem kräftigen Schuss Franzosen. Auf Rotweineebene. Mit viel Lebenslust und Lebensart. Mit der Kunst des Genusses. Rühre gut um. Würze mit einer Prise britischer Disziplin und Gelassenheit. Und russischer Seele. Und italienischer Fröhlichkeit. Und slawischer Gastfreundschaft. Und skandinavischer Ruhe. Heraus kommt - auf leichter Flamme geschmort - das erwünschte Europa-Gulasch. Ein Kerl zum Wegschmeißen? Mag sein. Aber doch sympathisch im Vergleich zum grausamen, verschlagenen, kriegslüsternen, zähen, humorlosen Deutschen. So war es nämlich. In französischen oder polnischen Schulbüchern. Nationale Vorurteile, klar. Der anderen. Deutsche Schulbücher von gestern dagegen, und aus denen wissen es viele heute noch: der Deutsche ist treu, tapfer, ehrlich, pflichtbewusst. Was über die Franzosen oder Polen drin stand, wollen wir lieber vergessen.

Reisewelle hin, Fernsehen her: die Welt ist kleiner geworden. Nicht so klein die nicht totzukriegende Vorurteile.

(Politische Zeitung

Bundeszentrale für politische Bildung)

  • Gibt es einen Nationalcharakter? Hat das Klima einen Einfluss auf den Charakter?

  • Wodurch, glauben Sie, entsteht das Bild, das wir von anderen Nationen haben?

  • Beschreiben Sie das stereotype Porträt des Engländers, des Italieners, des Amerikaners, des Spaniers, des Deutschen.

  • Werden die Unterschiede zwischen den europäischen Ländern größer oder geringer?

  • Erklären Sie den Satz aus dem Text: “Reisewelle hin, Fernsehen her”!

  • Schlagen Sie Ihr Rezept von Russland-Gulasch vor!

Aufgabe 53: Vorurteile.

Das Urteil ist eine Sache der Logik, der ruhigen und

klaren Überlegung. Die Vorurteile sind eine Frage der Emotion.

Denken Sie darüber nach!

  • Welche Vorurteile / Klischeevorstellungen über die deutschsprachigen Länder gibt es in Russland?

  • Welche Vorurteile gibt es in Russland über die Nachbarländer?

  • Welche Vorurteile über Russland sind Ihnen bekannt?

  • Welche Erfahrungen haben Sie persönlich gemacht?

Aufgabe 54: Kommentieren Sie das folgende Gedicht von Axel Holm

Steigerung

urteilen

vorurteilen

verurteilen

Aufgabe 55: Diskutieren Sie bitte.

Sind es Urteile oder Vorurteile über die Deutschen?

Sprechen Sie in kleinen Gruppen über dieses Thema und schreiben Sie Ihre Argumente auf!

  • In Deutschland sind die Menschen egoistisch. Sie denken viel häufiger an ihre eigenen Bedürfnisse als in Russland.

  • Die Deutschen haben viel zu wenig Zeit zum Leben.

  • Die Deutschen trinken ständig Bier und essen nur Sauerkraut.

  • Die Deutschen fahren nur Mercedes.

  • Die Deutschen sind fleißig, pünktlich, eilig und verkrampft, leistungsstark, musikalisch.

Aufgabe 58: Lesen Sie den Text und sehen Sie sich die

folgende Statistik an.

Nehmen Sie die Stellung dazu.

Typisch deutsch

Die europäischen Nachbarn halten die Deutschen vor allem für gut organisiert, akkurat und leicht pedantisch. Das ergab eine Studie der GfK Marktforschung, in der rund 12 000 Bürger in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, Russland, Tschechien und der Türkei befragt wurden.

Zuverlässigkeit, Umgänglichkeit und Geselligkeit sind Eigenschaften, die oft in den Deutschen gesehen werden. Jeder fünfte Niederländer beschreibt die Deutschen als nette und freundliche Menschen, immerhin ein Fünftel der Franzosen betont die Partnerschaft mit den europäischen Nachbarn. In Russland geben acht Prozent der Menschen an, dass sie die Deutschen mögen.

Allerdings: Nahezu jeder fünfte Tscheche hält die Deutschen für arrogant, acht Prozent der Österreicher sagen spontan, dass sie die Deutschen nicht mögen,und knapp jeder zehnte Italiener verbindet Deutschland immer noch mit Hitler und den Nazis.

Allerdings sind es aber vor allem die Deutschen selbst, die dazu neigen, sich in übertriebenem Maße Sorgen zu machen und vor allem die eigenen Schwächen sehen: So antworten rund sieben Prozent der Bundesbürger auf die Frage „Was ist deutsch?“, dass die Deutschen pessimistisch seien und viel jammern. Eine Einschätzung, die in den anderen Ländern Europas so gut wie überhaupt nicht geteilt wird.

Verlässt man gar die Grenzen Europas, kommt Verwunderliches zu Tage: Die Amerikaner halten Deutsche für sehr freizügig, die Chinesen für langsam, und Menschen aus Costa Rica finden sie gar offen und sehr zugänglich.

Übrigens: Immerhin 10 Prozent der befragten Deutschen antworten spontan auf die Frage „Was ist deutsch?“, dass dieses Land ihre Heimat ist. Eine Heimat, die viel Schönes und Liebenswertes bietet.