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IV. Kommunikationsaufgaben:

1. Führen Sie Gespräche:

Als Teilnehmer an einer Leserkonferenz mit einigen Buchautoren tauschen Sie in der Pause Ihre Meinungen aus. Die Themen der Gespräche sind:

1. Das Schaffen eines Autors.

2. Welche Bücher liest man am häufigsten? Warum?

3. Die Entwicklung der modernen Literatur und moderne Autoren.

Gebrauchen Sie in Ihren Gesprächen die folgenden Klischees:

Man kann wohl sagen...; Es tut mir leid, aber...; Was meinst du dazu?; Das ist doch klar!

2. Führen Sie eine Diskussion. Teilen Sie sich in zwei Gruppen. Jede Gruppe findet Argumente für eine These und vertritt sie beim Diskutieren. Sie können dabei auch den Text „Lesen heiβt Miterleben“ benutzen.

Lesen Sie manche Bücher mehr als einmal?

a) Ich lese Bücher nie ein b) Mein Lieblingsbuch kann ich immer

zweites Mal. wieder lesen.

Lesen heisst miterleben

Als Kind konnte ich kaum die Zelt erwarten, da ich mir in der Bibliothek Bücher ausleihen durfte. (Zu Hause gab es keine Bücher außer der Bi­bel.) Wie oft erwachten die Eltern in der Nacht und lösch­ten mir die Lampe vor der Na­se, weil das zu viel Kerosin kostete. Das Lesen war für mich eine märchenhafte Welt, zu der ich nun Einlaß gefun­den hatte und in der ich untertauchen konnte. Hier fühlte ich mich glücklich und ungestört. Beim Lesen vergoß ich so man­che Träne des Mitleids, kämpf­te mit haßerfüllten Augen ge­gen Franz Moor, gegen den Sekretär Wurm, fochte mit Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Bis heute dan­ken wir unserem alten Lehrer Salomon Schulz, der uns in diese Bücherwelt eingeführt und uns das Miterleben aner­zogen hat.

Im Jahre 1929 bezog ich das Deutsche Pädagogische Institut in Engels. Wir Stu­denten betraten die Bibliothek wie einen Tempel. Dort gab es Tausende und Abertausende von Büchern. Die ganze deut­sche Klassik stand uns zur Verfügung! Wir fühlten uns wie im siebenten Himmel, in dem unser geliebter Prof. Franz Schiller thronte.

Das Lesen eines wahren künstlerisch hochwertigen Wer­kes, die Bekanntschaft mit der Klassik bedeutet einen viel tie­feren schöpferischen Prozess. Die Literatur war für uns nicht nur eine Widerspiegelung der Wirklichkeit, sie war ein Stück der Geschichte des Volkes.

Heute leben wir in einer anderen Zelt. Heute hat jedes Kind im Vorschulalter eine eigene Bibliothek. Also, ein Buch ist jetzt keine Beson­derheit. Russland ist ein lesendes Land. Fragen Sie einen Ausländer, was ihm bei uns besonders aufgefallen ist, dann hören Sie: „Alle lesen, und sie tun es überall: auf der Straße, im Zug, im Bus. In der Metro, auf der Rolltreppe — sitzend, stehend, sogar lau­fend.“ Natürlich sind solche Beobachtungen für uns erfreu­lich. Dennoch müssen wir fest­stellen, dass die Jagd nach der Literatur, nach Büchern nicht immer vom Streben nach deinem Miterleben zeugt. Die Jagd nach Büchern ist vielmehr zur Mode geworden. Oft kauft man Bücher und legt sich um­fangreiche Bibliotheken zu, doch nicht zum Lesen, sondern zum Angeben. In so manchem Haus dienen die Bücher als Schmuck, als Dekoration. Das Bedürfnis zu lesen, besonders das der Jugendlichen, wird ge­ringer. Das ist eine beunruhigende Tatsache. Ja, unsere Kinder wissen viel, viel mehr, als wir in ihrem Alter gewusst haben. Es stimmt, an Informa­tion bekommen (das ist heute das beliebte Wort „bekom menen“) die Jugendlichen genü­gend. Aber sie suchen nicht, sie finden auch nicht. Sie bekommen eben die Information.

Einmal fragte ich einen Schüler der 10. Klasse, der in der Stunde bewiesen hatte, dass er das Werk ..Krieg und Frieden“ gut kennt, ob er das Werk auch gelesen hat. Er sah mich verwundert an und meinte: „Diesen Roman in 4 Bän­den? Wozu? Ich habe mir doch den Film angesehen!“ Ich bedauerte diesen Jungen. Wieviel glück­liche Stunden sind ihm da­durch entgangen! Was lesen die meisten Jugendlichen? In erster Linie Krimis, Aben­teuerromane und Bücher „über die Liebe“. Zugegeben, es gibt unter diesen Werken auch gu­te, mit Talent geschriebene. Doch am meisten sind das Bü­cher leichteren Inhalts, den man am Tag darauf kaum wiedergeben kann.

Genuss. Dar­um liest man ja ein Buch, das man schätzt, immer wieder um seinen Helden nochmals zu­begegnen.

Die Literatur übt einen ge­waltigen Einfluss auf den Charakter des Menschen aus, auf seine moralische Entwick­lung, auf die Formung seiner edelsten Gefühle.

Oft bewirkt ein Buch, in der Kindheit gelesen, Veränderun­gen im Leben des Menschen, bestimmt sein ganzes weiteres Leben. Die Literatur ist auch eine sehr starke Waffe beim Kampf des Lebens.

Heule helfen uns die Fä­cher, in die Zukunft zu blicken. Sie erziehen die Men­schen, eröffnen ihnen eine herrliche Welt, ohne die nicmand leben kann. Besonders die Ju­gendlichen.

Friedrich Emig

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