- •Das Buch in unserem leben
- •Thematischer Wortschatz:
- •Phonetik
- •Rund um das Buch
- •III. Lexikalisch-grammatische Übungen:
- •1. Lesen Sie den Text a und machen Sie die Aufgabe nach dem Text Text a
- •2. Lesen Sie den Text в und machen Sie die Aufgaben danach.
- •Bücher in unserem Leben. Mein Lieblingsbuch
- •1) Sprechen Sie über die Bücher in ihrem Bücherschrank. Gebrauchen Sie die angegebenen Vokabeln und weil-Sätze.
- •2) Sammeln und ordnen Sie Wörter und Wendungen zu den folgenden Teilthemen:
- •3. Lesen Sie den Text с und machen Sie die Aufgaben nach dem Text.
- •Das Buchlesen
- •1) Äuβern Sie Ihre Meinung.
- •2) Übersetzen Sie aus dem Russischen ins Deutsche. Gebrauchen Sie den thematischen Wortschatz.
- •IV. Kommunikationsaufgaben:
- •1. Führen Sie Gespräche:
- •Lesen heisst miterleben
- •3. Fassen Sie den Inhalt aller gelesenen Texte und sprechen Sie zum Thema „Das Buch in unserem Leben“.
IV. Kommunikationsaufgaben:
1. Führen Sie Gespräche:
Als Teilnehmer an einer Leserkonferenz mit einigen Buchautoren tauschen Sie in der Pause Ihre Meinungen aus. Die Themen der Gespräche sind:
1. Das Schaffen eines Autors.
2. Welche Bücher liest man am häufigsten? Warum?
3. Die Entwicklung der modernen Literatur und moderne Autoren.
Gebrauchen Sie in Ihren Gesprächen die folgenden Klischees:
Man kann wohl sagen...; Es tut mir leid, aber...; Was meinst du dazu?; Das ist doch klar!
2. Führen Sie eine Diskussion. Teilen Sie sich in zwei Gruppen. Jede Gruppe findet Argumente für eine These und vertritt sie beim Diskutieren. Sie können dabei auch den Text „Lesen heiβt Miterleben“ benutzen.
Lesen Sie manche Bücher mehr als einmal?
a) Ich lese Bücher nie ein b) Mein Lieblingsbuch kann ich immer
zweites Mal. wieder lesen.
Lesen heisst miterleben
Als Kind konnte ich kaum die Zelt erwarten, da ich mir in der Bibliothek Bücher ausleihen durfte. (Zu Hause gab es keine Bücher außer der Bibel.) Wie oft erwachten die Eltern in der Nacht und löschten mir die Lampe vor der Nase, weil das zu viel Kerosin kostete. Das Lesen war für mich eine märchenhafte Welt, zu der ich nun Einlaß gefunden hatte und in der ich untertauchen konnte. Hier fühlte ich mich glücklich und ungestört. Beim Lesen vergoß ich so manche Träne des Mitleids, kämpfte mit haßerfüllten Augen gegen Franz Moor, gegen den Sekretär Wurm, fochte mit Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Bis heute danken wir unserem alten Lehrer Salomon Schulz, der uns in diese Bücherwelt eingeführt und uns das Miterleben anerzogen hat.
Im Jahre 1929 bezog ich das Deutsche Pädagogische Institut in Engels. Wir Studenten betraten die Bibliothek wie einen Tempel. Dort gab es Tausende und Abertausende von Büchern. Die ganze deutsche Klassik stand uns zur Verfügung! Wir fühlten uns wie im siebenten Himmel, in dem unser geliebter Prof. Franz Schiller thronte.
Das Lesen eines wahren künstlerisch hochwertigen Werkes, die Bekanntschaft mit der Klassik bedeutet einen viel tieferen schöpferischen Prozess. Die Literatur war für uns nicht nur eine Widerspiegelung der Wirklichkeit, sie war ein Stück der Geschichte des Volkes.
Heute leben wir in einer anderen Zelt. Heute hat jedes Kind im Vorschulalter eine eigene Bibliothek. Also, ein Buch ist jetzt keine Besonderheit. Russland ist ein lesendes Land. Fragen Sie einen Ausländer, was ihm bei uns besonders aufgefallen ist, dann hören Sie: „Alle lesen, und sie tun es überall: auf der Straße, im Zug, im Bus. In der Metro, auf der Rolltreppe — sitzend, stehend, sogar laufend.“ Natürlich sind solche Beobachtungen für uns erfreulich. Dennoch müssen wir feststellen, dass die Jagd nach der Literatur, nach Büchern nicht immer vom Streben nach deinem Miterleben zeugt. Die Jagd nach Büchern ist vielmehr zur Mode geworden. Oft kauft man Bücher und legt sich umfangreiche Bibliotheken zu, doch nicht zum Lesen, sondern zum Angeben. In so manchem Haus dienen die Bücher als Schmuck, als Dekoration. Das Bedürfnis zu lesen, besonders das der Jugendlichen, wird geringer. Das ist eine beunruhigende Tatsache. Ja, unsere Kinder wissen viel, viel mehr, als wir in ihrem Alter gewusst haben. Es stimmt, an Information bekommen (das ist heute das beliebte Wort „bekom menen“) die Jugendlichen genügend. Aber sie suchen nicht, sie finden auch nicht. Sie bekommen eben die Information.
Einmal fragte ich einen Schüler der 10. Klasse, der in der Stunde bewiesen hatte, dass er das Werk ..Krieg und Frieden“ gut kennt, ob er das Werk auch gelesen hat. Er sah mich verwundert an und meinte: „Diesen Roman in 4 Bänden? Wozu? Ich habe mir doch den Film angesehen!“ Ich bedauerte diesen Jungen. Wieviel glückliche Stunden sind ihm dadurch entgangen! Was lesen die meisten Jugendlichen? In erster Linie Krimis, Abenteuerromane und Bücher „über die Liebe“. Zugegeben, es gibt unter diesen Werken auch gute, mit Talent geschriebene. Doch am meisten sind das Bücher leichteren Inhalts, den man am Tag darauf kaum wiedergeben kann.
Genuss. Darum liest man ja ein Buch, das man schätzt, immer wieder um seinen Helden nochmals zubegegnen.
Die Literatur übt einen gewaltigen Einfluss auf den Charakter des Menschen aus, auf seine moralische Entwicklung, auf die Formung seiner edelsten Gefühle.
Oft bewirkt ein Buch, in der Kindheit gelesen, Veränderungen im Leben des Menschen, bestimmt sein ganzes weiteres Leben. Die Literatur ist auch eine sehr starke Waffe beim Kampf des Lebens.
Heule helfen uns die Fächer, in die Zukunft zu blicken. Sie erziehen die Menschen, eröffnen ihnen eine herrliche Welt, ohne die nicmand leben kann. Besonders die Jugendlichen.
Friedrich Emig