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B.Schlink Der Vorleser / к экзамену / 9. Die Botschaft des Autors

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21.05.2015
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9. Die Botschaft des Autors

„Der Vorleser“ ist ein Roman von Bernhard Schlink. Er ist ein deutscher Jurist, Romanautor und Richter. Der Roman wurde in 1995 veröffentlicht.

In diesem Roman stell der Autor viele Problemfragen und zwar, Problem der deutschen nationalsozialistischen Vergangenheit, Problem der Kollektivschuld und auch Schuld der neuen Generation. Problem der Beziehung zwischen Menschen, wie Eltern und Kindern, Frauen und Männern. Problem des Analphabetismus nimmt auch ein wichtiger Platz.

Kollektive Schuld kennzeichnet nach Auffassung des erlebenden Michaels aber auch die Generation der Eltern Michaels, die entweder als Täter oder als angepasste Mitläufer. So sehen es die Studenten während des Prozesses - kollektiv mitverantwortlich waren für die Verbrechen des Nationalsozialismus. Ihre mangelnde politische Aufarbeitung der Vergangenheit erhöht in den Augen des erlebenden Michaels und seiner Generation noch ihre ethische Schuld. Die kollektive Schuld der Tätergeneration und insbesondere die unzureichende individuelle und gesellschaftliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit durch die Elterngeneration "hinterlässt", so empfindet es das erlebende Michael in den Tagen des Prozesses, der nachgeborenen Generation in einem gewissen Sinne diese Schuld, womit diese aber nicht fertig werden kann. Die Kinder der Tätergeneration stellen immer wieder Fragen für sich: Ob sie sich auch noch heute schuldig fühlen müssen.

Nachdem die Beziehung zwischen Hanna und Michael beendet war, kapselt sich Michael von seiner Umwelt ab und weil er sich aus Angst vor erneuter Enttäuschung nie wieder richtig verlieben will, wird er gefühlskalt, kaltschnäuzig und lässt niemanden an sich heran. Deshalb berührt ihn nichts mehr, er lässt sich durch nichts erschüttern und verwirren. Michael kann seine Vergangenheit nicht vergessen, versucht die Geschichte mit Hanna zu verdrängen, jedoch kreisen seine Erinnerungen ständig um sie. Er kommt nicht von ihr los und in späteren Beziehungen ist er von seiner Geschichte mit Hanna geprägt. Dadurch, dass er seine Vergangenheit nicht vollständig verarbeitet hat, kann er sich nie richtig auf eine neue Beziehung einlassen. Nach Hannas spurlosem Verschwinden, sucht Michael die Schuld bei sich, weil er meint sie verraten zu haben, da er sich nicht öffentlich zu ihr bekannt hat. Als er sie nun Jahre später im Gerichtssaal wiedertrifft, fühlt er sich erneut schuldig, da er erkennen muss eine Verbrecherin geliebt zu haben. Er will die Schuld von sich abwenden, indem er versucht Hannas Verhalten und Handeln zu verstehen und zu rechtfertigen. Einerseits will Michael Hanna verurteilen, andererseits will er sie nicht für schuldig erklären, weil er sich sonst auch schuldig fühlen müsste. Michael fühlt sich für ihr weiteres Schicksal verantwortlich, weil er der einzige ist, der ihre Lebenslüge, Analphabetin zu sein, entlarvt hat. Michael ist in seinem weiteren Leben nicht mehr von ihr losgekommen und seine späteren Handlungen, Entscheidungen und Einstellungen das menschliche Zusammenleben betreffend, waren von ihr und durch sie beeinflusst.

Für Hanna ist ihr Analphabetismus durch den gesamten Roman hindurch äußerst einengend und behindernd. Sie steht außerdem in starker Abhängigkeit zu anderen Menschen, da sie viele Aufgaben des alltäglichen Lebens nicht alleine meistern kann. Weiterhin ist ihr Informationsfluss deutlich eingeschränkt, denn sie kann Informationen nur über den mündlichen Weg erhalten, nicht aber über den schriftlichen (Bücher, Zeitungen). Man kann sagen, dass Bernhard Schlink möglicherweise Hanna als einzelne Repräsentantin all derjenigen gewählt hat, die die NS-Regierung und das System zur damaligen Zeit unterstützt haben, ohne viel darüber nachzudenken. Möglicherweise wirft er den Menschen über diesen Weg gerade dieses nicht-Nachdenken und nicht-Eingreifen - also die selbstverschuldete Unmündigkeit – vor.